angesichts der unsicheren Weltlage, habe ich mir neulich überlegt, meine bestehende PV-Anlage notstromtauglich machen zu lassen.
Dabei kam auch schnell eine Speichererweitung ins Spiel.
Nun liegt mir ein erstes Angebot vor und ich bin schon etwas irritiert, was die Firma dafür haben möchte.
Unsere Anlage ist nach Süden ausgerichtet mit 9600Wpeak Modulleistung. Der aktuelle Speicher ist 11.5kWh groß.
Dieser ist bei sonnigem Wetter derzeit schon um ca. 11 Uhr vormittags voll, dann wird der Strom für ca. 8ct/kWh an die Stadtwerke „verschenkt“
Da wir Heizung und Warmwasser per Wärmepumpe betreiben, ist es leider nicht unüblich, dass der Akku morgens wieder leer ist und wir den Strom für 32ct/kWh teuer beziehen müssen.
Was mich etwas ärgert
Angeboten wurden nun vier weitere Batteriemodule für dann insgesamt knapp 20kWh, ein zusätzliches Batteriemanagementsystem, für den zweiten Speicherturm und eben den Powerswitch für insgesamt über 7000€.
Was mich etwas ins Grübeln bringt, weil sich das rein ökonomisch vermutlich nie und nimmer rechnet, da der Speicher im Sommer, egal wie groß, sofort voll sein wird und im Winter praktisch nie. Lediglich im Frühjahr und Herbst dürfte sich die Autarkiequote etwas verlängern lassen.
Andererseits steht mittelfristig vermutlich ein eAuto an und vielleicht könnten flexible Strompreise, den eigenen Speicher wieder interessanter machen.
20k für ein wenig Akku Erweiterung ist schon sportlich! Wenn ich im Vergleich meine 45kWh Speicher ansehen, der hat auch nicht mehr gekostet! Heute bekommt man 15 kWh Speicher LV um 2400,-
Als Referenz: Der Notstrom hat mich ca. 1500€ extra gekostet und die Umschaltung passiert automatisch! Schau dir genau an was du bekommst. Viele mogeln hier und am Ende musst du manuell einen Schalter umlegen. Oder schreiben Notstrom, meinen aber Ersatzstrom.
Hi, stolze Summe die verlangt wird! Dafür würde ich mir keine Speichererweiterung zulegen. Mein 10kWh liegt aktuell auch um die 2K. Man muss sich wirklich ein wenig damit beschäftigen. Es gibt so enorme Preisunterschiede, da staunt man immer wieder. Allgemein sind die Akkus überall viel günstiger geworden und ich finde so 200 bis max 250€ je kWh ist ein guter Richtwert. Damit hat man auch eine Chance den Speicher in einer passablen Zeit zu refinanzieren und darüber hinaus dann auch kostenfrei zu nutzen.
@mafe68 hat mich auch letztens auf den Multiplus II von Victron aufmerksam gemacht, damit können ein Haufen Speicher eingebunden werden und du bist letztlich frei in der Wahl der Speichers. Notstrom geht damit auch, wie ich gelesen habe.
Hier habe ich mal eine Grafik wo man darauf sehen kann wie einfach es ist, bei einer bestehenden Anlage ohne Speicher ein System einzubinden, mit dem man jeder Zeit den Speicher erweitern kann ohne das man den aktuellen bestand tauschen muss, dabei Notstrom und auch Schwarzstartfähig ist.
Schwarzstartfähig heißt, wenn der Akku leer ist und noch ein Netzausfall vorhanden ist, dass der Akku über die MPPT Laderegler geladen wird und wenn der Akku wieder einen bestimmten Akkustand hat, die Anlage wieder automatisch das Haus mit Strom versorgt.
Auf dem Bild zu sehen die Fronius als Bestandsanlage um da einen Speicher zu erweitern kommen vor dem Fronius ein Victron Multiplus 2 (INVERTER /
CHARGE), zum Multiplus 2 geht ein MPTT Laderegler (SOLAR CHARGE CONTROLLER) wo PV Module dran sind, für die schwarzstartfähigkeit (muss nicht sein macht aber Sinn) und recht am Bild zusehen das GX Gerät als Steuereinheit. Der LV Speicher wird dann am Multiplus 2 angeschlossen.
Preislich schaut es da so aus:
Multiplus 2 48/5000 ca. 800,-
MPPT RS 400/100 ca. 1200,-
GX Gerät Cerbo ca. 300,-
Speicher LV 48V280Ah 15,4 kWh ca. 2400,-
Gesamtpreis ca. 5000,-
Damit kann ich jeder Zeit den Speicher erweitern ohne das ich meinen Bestand tauschen muss. Da die Speicherpreise zur Zeit immer günstiger werden kann man eine Erweiterung jeder Zeit in Erwägung ziehen.
Während der Service von RCT am Telefon meinte, dass die Anlage nicht schwarzstartfähig sei.
Also wenn der Akku am Morgen leer ist und noch immer kein Strom aus dem Netz verfügbar ist, dann könne die Anlage auch bei scheinender Sonne keinen Strom mehr liefern.
Sollte das der Fall sein, wäre mir das die 2000€ zuzüglich Montage im Angebot sicher nicht wert.
So ist es auch bei den Standard Anlagen. Da wird oft nur viel versprochen aber meist ist es nur die halbe Wahrheit!
Zum Schwarzstart braucht es ein MPPT Ladegerät der den Akku wenn auch der Wechselrichter nicht in betrieb ist, laden kann und der Wechselrichter muss eigene Netzfrequenz von 50Hz aufbauen können. Das können nur richtige Insel fähige Wechselrichter wie die von Victron. Die Umschaltung von Netz auf Inselbetrieb, da schaltet Victron innerhalb von 10 - 20 ms um, das merkt man selber nicht mal und auch die Geräte im Haus nicht. Da ist kein Server oder Computer weg wenn geschaltet wird.
Kurzer Hinweis bezüglich den Worten Notstrom und Ersatzstrom.
Notstrom bezeichnet nur eine Steckdose am Wechselrichter welche man nutzen kann bei Stromausfall. Das Wort suggeriert aber man könnte damit das ganze Zuhause per mit Energie versorgen. Was leider nicht der Fall ist.
Ersatzstrom bezeichnet man wenn der WR manuell oder automatisch umschaltet um das ganze Haus mit Energie zu versorgen. Wahlweise mit oder ohne Batterie.
Was MarkusJarvis möchte ist in diesem Fall Ersatzstrom mit einem automatischen Umschalter.
Leider werden in der Bevölkerung beide Wörter vertauscht
Das ohne Akku wird eher schwierig werden, den von wo soll der Strom kommen? Zur Zeit kenne ich nur zwei Hersteller ( Victron und Deye) die auch die Zertifikate haben und da braucht du aber auch einen Speicher dazu. Man könne noch als Backup ein Stromaggregat dazu verwenden, das bei einem bestimmten SOC Stand dann anspringt und von dort der Strom kommt bis man wieder PV Leistung hat.
Nur bei solchen Zehnarien über die man hier jetzt redet, sind schon Sonderfälle und das sind meist dann OffGrid Anlagen.
Nur jetzt mal generell, weil immer immer wieder die Fragen kommen wegen Notstrom und Ersatzstrom fähig, bevor man für das viel Geld ausgibt, sollte man sich mal ansehen wie viele Stromausfälle, wie lange haben die gedauert, hatte man in den letzten Zeiten? Das ganze kostet nur viel Geld und man braucht es dann vllt im Jahr einmal für ein paar Minuten und was den Blackout angeht, da wird nur viel Panik gemacht und auch viel Geld damit.
Das mit der Netzfrequenz ist ein guter Punkt. Allerdings sollte man doch davon ausgehen können, dass der Wechselrichter das kann, wenn die Anlage bei Stromausfall dreiphasig vom Energieversorger getrennt ist.
Irgendwie muss das System dann ja auch aus dem DC aus der Batterie wieder AC für den Haushalt generieren, oder unterliege ich hier einem Denkfehler?
Danke für den Austausch
Mir wurde von Kostal mitgeteilt, habe ich übrigens auch auf Video festgehalten während der Intersolar 2023, dass der Kostal Plenticore Plus G3 auch ohne Batterie, sobald der Umschalter, manuell oder automatisch, umgelegt wurde und genug Sonne da ist das ganze Haus dann mit Strom versorgt werden kann.
Nein, der WR das er laufen kann braucht die Netzfrequenz 50Hz ohne der kann er sich nicht mit dem Netz Synchronisieren. Einfach mal den WR ausschalten und dann wieder ein, dann kann man meinst auf den Display sehen wenn er eines hat, dass er ausschreibt das sich mit dem Netz synchronisiert und man hört auch die Relay klicken wenn er auf das Netz schaltet. Wenn das alles passt schaltet er auch die DC Seite wieder frei. Da geht um die Sicherheit die am öffentlichen Netz dann arbeiten, den sonst würde ja die WR einfach ins Netz Strom schien obwohl vom Netz abgeschaltet ist. das Eli der dort arbeite hätte dann keine Freude!
Das kannst du ja ganz einfach mal testen, das Haus vom Netz trennen und schauen was dann geschieht!
Andere Frage noch, ist wer der von 8 - 11. Mai in dem Zeitraum auf die Intersolar geht, da hier gerade die Rede davon ist!
Das meinte ich auch nicht so
Laut Kostal muss immer auch ohne Batterie der Netztrennschalter umgelegt werden, manuell oder automatisch.
Aber das nun im Dokument erwähnt wird, dass das nur mit Batterie geht, anders auf der Intersolar 2023 wo es hieß auch ohne Batterie ist schade.
Lohnt sich wenn überhaupt nur mit einem fortschrittlichen Energiemanagementsystem, das in Verbindung mit flexiblen Stromtarifen den Speicher auch im Winter in windreichen Nächten mit sehr günstigem Netzstrom beläd. Ein intelligentes System arbeitet da mit Erzeugungsprognosen und Verbrauchsprognosen iVm mit den Preissignalen der Börse. Richtig automatisiert auf Basis eines kostenoptimierenden Algorithmus, ohne manuell fest eingestellte Preisgrenzen, können das momentan nur sehr wenige Systeme, zB 1Komma5, Schneider electric.
Bei der Speicherauslegung würde ich mich daran orientieren, wieviel kWh ihr im Winter mit Wärmepumpe über Nacht an Strom verbraucht.
Der Preis pro kWh Speicherkapazität sollte m.E. nicht mehr über 350€ liegen. Die Speicherpreise sind stark gefallen, leider geben das nicht alle Installateure weiter,
Immer wenn es um BKW, Speicher, PV, Elektroauto geht wird in der Gesellschaft das Wort „lohnen / rechnen“ verwendet.
Ich finde es dahingehend schade, dass etwas sich immer rechnen muss bzw. lohnen muss
Wenn ich Angler bin, eine Angelrute aus Carbon und Ausrüstung für 5.000 bis 10.000€ mein eigen nennen, niemand auf die Idee kommen würde in einem Gespräch das mit „lohnt sich das, rechnet sich das“ zu konfrontieren.
Genauso wenn ich Gamer bin, einen Gaming-PC für 5000€ habe würde auch niemand sagen das sich das nicht lohnt oder rechnet.
PV, BKW & Speicher können auch als Hobby betrachtet und betrieben werden🥳
Paradoxerweise kommt niemand beim Thema Elektroauto um die Ecke, dass es sich rechnen / lohnen muss.
Denn wenn man Elektroauto gegen Verbrenner vergleicht hat der Verbrenner nicht den Hauch einer Chance.
Das sieht man sehr schön derzeit bei den Logistikfirmen die eins nach dem anderen Elektrotrucks sich zulegen und die Auftragsbücher in Wörth bei Daimler sich heftig füllen.
Denn anders als private Personen die beim Thema Elektroauto leider nicht die Rechnung aufmachen, sondern sich von Emotionen leiten lassen, können Logistikfirmen sehr gut rechnen und verstehen, dass sich ein Elektrotruck rechnet auch wenn es bis zu 50% teurer in der initialen Anschaffung ist im Vergleich zum Dieseltruck
Aber wir schweifen, wie so oft in Foren, leider ab