Hey, vllt gibt es ja den ein oder anderen der mir Tipps geben kann.
Wir haben seit dem letzten Jahr eine Wärmepumpe, diese hab ich auch über die Stiebel Eltron ISG Integration eingebunden. Desweitern habe ich Shelly Pro 3EM vor der Pumpe installiert.
Das Haus ist leider noch unisoliert und wir haben Heizkörper (keine Fußbodenheizung). Auch diese sind über die CCU3 und Homeatic IP Heizkörperthermostate und Wandthermostate eingebunden
Heißt es sind sämtliche Entitäten für eine Auswertung vorhanden, auch Außentemperatur.
Nun tue ich mich sehr schwer die richtigen Einstellungen für einen einigermaßen Energieeffizienten Betrieb zu finden (Vorlauftemperatur, Heizkurve, usw. …)
Um zu sehen ob meine Änderungen an den Einstellungen sinnvoll sind oder eher Kontraproduktiv, dachte ich an eine grafische Darstellung. Bin nur grad eine bisschen Planlos welche Darstellung da Sinn ergibt um die Einstellungen auszuwerten.
Hat evtl. jemand so eine Grafik schon verwirklicht, mit Grafana oder Boardmitteln? Bin für jede Inspiration dankbar.
Hallo Dicken,
das was du möchtest lässt sich nicht unbedingt mit Diagrammen und Auswertungen festlegen.
Wohnraumtemperaturen sind subjektiv.
Im Endeffekt musst du die VorlaufTemperatur festlegen, die für dich und natürlich auch für deine Frau perfekt ist und dann schauen, wie du nun sparen kannst.
Seit eigenen Monaten bin ich auch vom Gas weg und bin nun auf Wärmepumpe & Pellet im Hybridmodus.
Haben auch keine Fußbodenheizung.
Haus von 1929, aber schon gedämmt vor 15 Jahren.
Mein Optimierungsplan um jetzt die VorlaufTemperatur zu senken sieht folgendermaßen aus:
Heizkörpersteuerung über HomeAssistant. Aktuell noch über Apple HomeKit.
„Tuning“ der Heizkörper mit Ventilatoren um die Luftzirkulation zu erhöhen, genauso wie bei WP Heizkörpern
Änderung einiger Heizkörper von Typ 22 auf Typ 32 um mehr Fläche zu haben.
Erweiterung der PV Anlage (Module + Speicher) um noch mehr Strom sparen.
Die Temperatur in den Wohnräumen passt, mir geht es einzig und alleine um die perfekte Einstellung der Wärmepumpe selber.
Habe aktuell leider nur ein BKW. Eine PV Anlage soll kommen, allerdings zieht es sich wohl noch etwas… Bin nur Mieter im Haus meines Vaters.
Ich denke ich müsste ja irgendwie meine Einstellungskurven, Stromverbrauch und Innen und Aussentemperaturen in ein Diagramm sinnvoll Gegenüberstellen um die Einstellungen anständig auswerten zu können.
Bei schwankenden Außentemperaturen reicht es halt leider auch nicht eine Einstellung zu ändern und 3 Tage später auf den Verbrauchsunterschied zu gucken.
Hallo Dicken,
also wenn du alle wichtigen Daten über die Integrationen als Sensoren hast, würde ich dir zur längerfristigen Auswertung die Kombi InfluxDB und Grafana empfehlen.
Damit kannst du dir super informative Diagramme basteln.
Google einfach mal nach „Home Assistant InfluxDB Grafana“. Da gibt es tolle Anleitungen im Netz…
Aber zuerst würde ich mal grundsätzlich die Heizkurve einstellen. Dies machst du i.d.R. indem du alle Heizkörperthermostate, in den Zimmern, die du regelmäßig beheizt, voll aufdrehst. Dann die Vorlauftemperatur soweit runter regelst, bis es in dem Zimmer, in welchem du die meiste Wärme brauchst (ist oft das Bad) so warm wird, wie du es wünscht (wichtig: bei offenem Thermostat). Damit ist im Prinzip dann deine Heizkurve eingestellt.
Alle anderen Zimmer, in welchen du nicht so viel Wärme brauchst, regelst du dann mit den Thermostaten runter.
Allerding ist für eine solche Einstellung ein Hydraulikabgleich deiner gesamten Heizkörper durch einen Installateur vorher sinnvoll.
Wenn du dies alles hast, kannst du an die Auswertung mit Grafana gehen.
Ich selbst habe mir dazu auch einige Diagramme „nachgebastelt“. Dies z.B.:
Ich mache jetzt eine Grundsatzdiskussion auf (Sorry).
These: wenn man eine Wärmepumpe hat braucht man keine ERR (Einzelraumreglung).
Sprich: Alle Thermostate auf maximal stellen um den kompletten Durchfluss zu ermöglichen.
Diesen Tipp habe ich vom Forum Haustechnikdialog.
Was bedeutet dies in der Praxis:
Nachdem die Thermostate alle auf maximum sind wird sich das Haus relativ schnell erhitzen.
Das möchten wir natürlich nicht.
Also passen wir die Heizkurve nach unten an.
Das ist ein dauerhafter Prozess bis die beste Heizkurve mit der optimalen Neigung gefunden wurde.
Das hat bei mir ca. 2 Jahre gedauert aber jetzt bin ich mittlerweile bei einer Heizkurve von 0,2 (0,1 ist das Minimum) mit einer Neigung von +4. Das bedeutet in meinem Fall bei 0 Grad wird eine Vorlauftemperatur von 28,5 Grad Celsius gefahren.
Natürlich sind das Werte von einem Porenbetonhaus mit 36,5er Mauerwerk.
Die Anwendung:
Da dein Haus nicht isoliert ist, und du Heizkörper hast anstelle einer Fußbodenheizung wirst du höhere Temperaturen fahren müssen da die Wärme schneller verloren geht.
Wichtig wäre jetzt zu wissen welche Heizkurve du derzeit hast, welche Neigungsmöglichkeiten deine Wärmepumpe erlaubt (am besten das Diagramm von der Heizkurve hier posten) und dann gilt es Stück für Stück zu optimieren. Ich würde da auf jeden Fall bei den Forumskollegen im Haustechnikdialog vorbei schauen und über deine Wärmepumpe Wissen aneignen.
Auch sollte ein hydraulischer Abgleich vorhanden sein.
Ich bin ursprünglich von einer 1,0 Heizkurve gestartet. Und mittlerweile ist es so gut optimiert, dass meine Frau den Unterschied merkt wenn ich die Heizkurve testweise die Neigung auf +3 stelle.
Die Optimierung wird dir am Ende jedes Jahr einen Kurzurlaub finanzieren. Also es lohnt sich.
Nur zur Info:
Ich habe auch in jedem Rau meine ERR aber die waren schon verbaut und ich habe diese durch smarte ersetzt bevor ich wusste, dass man die eigentlich nicht braucht.
Eigentlich reicht ein günstiger Temperatur- und Feuchtigkeitssensor pro Zimmer.
Weitere Info:
Jetzt kann man sich denken: Wenn alle Räume komplett „auf“ gemacht werden wird es nicht unterschiedlich warm?
Sprich, wie gewährleiste ich, dass es im Bad wärmer, in den Schlafräumen leicht kälter und im Wohnzimmer noch angenehm warm ist?
Das macht der thermische und hydraulische Abgleich.
Denn damit stellt man sicher, dass in den jeweiligen Zimmern die korrekte Durchflussmenge eingestellt wird um die gewünschte Temperatur zu erreichen.
Denn wenn das perfektioniert wurde braucht man keine ERR mehr da die Zimmer über den Durchfluss und die Heizkurve optimal eingestellt sind.
Erstmal danke für eure Antworten ich werd mir das morgen nochmal in Ruhe durchlesen und genauer auf eure Beiträge eingehen.
Was ich aktuell schonmal sagen kann ist: Meine Heizkurve steht auf 1.3 weil drunter wurd es nicht warm genug. Was natürlich auch andere Einstellungen als Ursache habe kann.
Ich muss dazu sagen, dass wir in einem 2-Familienhaus leben und die Wohnung oben drüber auch über die WMP läuft (da wohnt mein Onkel) .
Die Heizkörper Thermostate hab ich schon vorher gehabt, wo die Heizung noch über Gas lief.
Ob das mit dem Abgleich So funktionieren wird, wage ich erstmal zu bezweifeln, da die WMP an die bestehenden Rohre angeschlossen wurde und quasi durchgereicht werden. Damit mein ich das die Heizkörper leider nicht einzeln ansteuerbar sind über die Heizung selber. Bin mit dem System ganz und garnicht zufrieden, aber da mein Vater (Vermieter) das so hat einbauen lassen, kann ich da leider wenig dran ändern und muss jetzt irgendwie das beste daraus machen.
Ja, ich stimme Ugur (in der Theorie) zu. Mann braucht eigentlich keine Heizkörperthermostate (Einzelraumregelung). Aber eben „theoretisch“.
Ugur, dein Szenario kommt schon einem „Best-Case-Szenario“ verdammt nahe
Zum einen sind bei dir scheinbar alle Voraussetzungen für das Ideal gegeben, Fußbodenheizung, gedämmtes Haus, und was ich für das Wichtigste erachte, ein perfekter hydraulischer Abgleich.
Die Realität sieht aber (leider) sehr oft anders aus, Heizkörper, Dämmung nicht hundert Prozent perfekt und vielleicht kein sauberer hydraulischer Abgleich.
Ich denke auch, dass solch ein Abgleich die allerwenigsten selbst durchführen können, da ist Fachwissen gefordert. Bei mir hat dies die Fachfirma gemacht. Allerdings nicht so detailliert wie bei Ugur. Denn dies ist, mit Verlaub, in den seltensten Fällen machbar. Das klappt nur wenn man entweder nie seine Gewohnheiten ändert, keine Kinder hat, die eventuell mal ihre Zimmer wechseln usw. oder wenn man selbst, bei solchen Änderungen wie oben beschrieben, den hydraulischen Abgleich nachregeln kann.
Dies bringt mich zum Abgleich selbst. Ich selbst habe keine Fachkenntnisse in Heizungstechnik, aber in den entsprechenden Foren wird immer geraten dies durch einen Fachmann machen zu lassen. Und selbst von diesen gelingt dieser hydraulische Abgleich nicht immer und auch nicht perfekt.
Ich selbst habe daher (mit Heizkörpern) die Methode mit dem wärmsten Raum gewählt und dann die Räume, die ich kälter möchte, mit Heizkörperthermostaten gedrosselt. Dies ist nicht perfekt. Aber ich konnte dadurch die Vorlauftemperatur bei 0° C auf 33,8° C reduzieren.
Vielleicht habe ich auch nur nicht kapiert, wie ein hydraulischer Abgleich durchgeführt wird. Aber so wie ich das verstanden haben (wie gesagt bin kein Fachmann) wird da irgendwie der Durchfluss an den Heizkörpern fest vorgegeben…
Wenn man einen solchen Abgleich selbst und ohne all zu viel Aufwand machen kann, dann bitte klärt mich auf…
So jetzt ist auch mal der Weihnachts und Neujahrsstress vorbei. Wünsche euch erstmal ein frohes neues Jahr und Danke für die vielen Antworten.
Habe mir jetzt mal Influxdb und Grafana eingerichtet und werde damit mal spielen. Hatte ich bei iobroker auch schonmal mit hantiert.
Desweiteren kommt die Tage ein Bekannter, der wie ich erfahren hab, selbständig ist und Wärmepumpen einbaut… Praktisch
Er wird mir dann mal ein bisschen versuchen die Einstellungen an unseren Gegebenheiten anzupassen und mir das etwas genauer erklären.
Wenn ich Neuigkeiten habe, werde ich diese natürlich hier mit euch teilen