ich habe ein EFH BJ 1990 gekauft, das ich ab Sommer renovieren/sanieren werde. Heizung wird wohl getauscht gegen eine Wärmepumpe und eine Fußbodenheizung eingebaut. Ich gehe davon aus, dass eine Einzelraumregelung aufgrund der aktuellen Vorgaben zur Förderung notwendig ist.
In die Zimmer wird jeweils ein Shelly Walldisplay kommen, das ich gerne zur Steuerung der Temperatur nutzen möchte. Ich würde gerne vermeiden, dass in die Zimmer zusätzlich ein Raumthermostat an die Wand muss, das allein die Stellmotoren im Heizkreisverteiler steuert. Ich würde das gerne alles über das Wall Display steuern, so dass ich sonst keine weiteren Schalter/Thermostate an der Wand benötige.
Wie könnte ich das sinnvoll mit Home Assistant umsetzen, so dass die Einzelraumregelung mit dem Shelly Wall Display erfolgen kann?
Alternativ habe ich auch darüber nachgedacht keine Einzelraumregelung umzusetzen und die Raumtemperatur über den hydraulischen Abgleich und der Vorlauftemperatur zu steuern.
Dazu müsste die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe über HA steuerbar sein. Wäre das einfacher umzusetzen?
Danke, aber es geht aber erstmal weniger um die Frage Einzelraumregelung ja oder nein, viel mehr um die Möglichkeiten der Umsetzung der beiden Varianten mit HA und den Shelly Wall Displays.
Hi, die Shelly Walldisplays unterstützen doch nativ Home Assistant. Dann wäre es das einfachste passende Dashboards zu erstellen, die nur die Stellmotoren der gewünschten Räume abbilden und dann kannst du dir das auf dem Display anzeigen lassen. Über das Display selber kannst du unter HA in der Seitenleiste auf Person klicken und dann eine Standard Dashboard definieren. Dieses Dashboard wird dann immer auf dem eingestellten Gerät standardmäßig aufgerufen.
Ich habe es bei mir nach etlichem hin und her in zwei Stufen umgesetzt.
ich habe alle Stellmotoren deaktivier und die Durchflüsse über den hydraulischen Abgleich eingestellt. Die Vorlauftemperatur regelt die Heizung selbst über die Umgebungstemperatur. Damit habe ich das Problem nicht mehr, dass an Tagen mit viel Sonnenschein die ERR komplett schließt und der Boden unangenehm kalt wird (speziell bei Fliesenboden). Weiter arbeitet das System ohne „Bastelei“ ganz autark.
Smart bzw. Energiegesteuert wird das ganze dann über die API zu Heizung. Dort ziehe ich dann z.B. bei PV Überschuss oder sehr günstigen Strompreisen die Sollraumtemperatur (aus der sich dann die Heizung automatisch in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur die Sollvorlauftemperatut berechnet) nach oben. Damit kann ich Energie im Estrich puffern, so dass ich zu späteren (teureren) Zeitpunkten weniger brauchen. Das hat den Vorteil, dass im Estrich sehr viel Energie gespeichert werden kann, der Fußboden immer schön warm ist und die normale Regelung (Steuerung der Vorlauftemperaturen, Hystersen für Kompressorläufe etc) weiter ganz normal aktiv sind.
Vielen Dank für deine Antwort, die Lösung finde ich sehr interessant.
Also du kannst bei deiner Wärmepumpe eine allgemeine Sollraumtemperatur einstellen und daraus leitet das Gerät dann die Heizkurve und Vorlauftemperaturen automatisch ab?
Wie ist das dann gelöst, dass im Badezimmer zB eine höhere Temperatur gewünscht ist als die eingestellte einheitliche Solltemperatur? Wird das über die Durchflussmenge durch den hydraulischen Abgleich geregelt?
Und die Solltemperatur kannst du über HA über die API deines Wärmepumpenherstellers einstellen? Welchen Hersteller hast du gewählt?
Wie würde man das lösen, wenn einige Räume nur sporadisch genutzt werden und nicht dauerhaft mit 21 Grad zB beheizt sein sollen? Muss man dann wenn sich die Nutzung ändert jedes mal einen neuen hydraulischen Abgleich durchführen?
Genau so ist’s gelöst. Die Temperaturunterschiede werden über die Durchflussmengen eingestellt. Wie es an der Heizung einzustellen ist, variiert von Heizung zu Heizung. Bei meiner Heizung (Viessmann Vitocal) geht das zum Beispiel über die Sollraumtemperatur. Da gibt’s es nur den einen Wert der repräsentativ fürs ganze Haus steht. Diesen einen Wert kann man auch direkt auf dem auf dem Startscreen am Display des Geräts einstellen (oder aber auch per API). Bei anderen Geräten kannst du die gleiche Funktion erreichen, in dem du den Fußpunkt oder den Offset der Heizkurve verschiebst.
Wenn du wirklich einzelne Räume nur bei Nutzung heizen möchtest, dann ist der Weg über manuelle Anpassung des Volumenstroms zu aufwendig. Dann könntest du ggf nur einzelne Räume mit dem Stellantrieben ausstatten. Achtung, jedes Schließen/Öffnen beeinflusst dabei auch die Räume ohne Stellantrieb. Wenn es von 10 Heizkreisen aber nur 2 sind, die du schaltest, fällt das aber wohl nicht wirklich ins Gewicht. Grundsätzlich ist aber die Frage zu stellen, wie oft/schnell die Raumtemperatur angepasst werden soll. Die Fußbodenheizung ist sehr sehr träge. Bei mir z.B. dauert nach einer Anpassung des Durchflusses teilweise einen ganzen Tag, bis die genaue Temperatur erreicht ist.
Wie würde denn die Umsetzung in HomeAssistant konkret aussehen, wenn Stellmotoren für eine Einzelraumregelung aufgrund der Förderbedingungen installiert werden müssen?
Ich würde die Stellmotoren mit einem smarten Aktor verbinden und die Räume mit einem Thermostat austatten, zB dem integrierten im Shelly Walldisplay oder ein anderer beliebiger Raumsensor.
Dann kann ich einen „generischer Thermostat“ Helfer anlegen, bei dem ich den Aktor und den jeweiligen Raumthermostat hinterlege.
Wenn der Raumthermostat dann eine Abweichung zu der eingestellten Solltemperatur des Helfers feststellt, würde der Aktor schalten und der Stellmotor geöffnet/geschlossen.
Ist mein Verständnis hier korrekt oder wie müsste das konkret in HA umgesetzt werden?
Bei der Umsetzung der Einzelraumregelung im HA hab ich leider keine Erfahrung, da ich sie bei mir nicht aktiviert hab. Am einfachsten ist es wohl mit HA kompatiblen Stellmotoren. Tado oder vergleichbare. Da findest du hier im Forum aber bestimmt viele hilfreiche Tutorials.