Es gibt drei empfehlenswerte Messen zum Thema.
Dort findet man evtl. Denkanstöße oder auch brauchbare Lösungen:
Pro Care: Diese neue Messe findet am 11. und 12. Februar 2025 in Hannover statt. Das Motto lautet „Damit Pflege Zukunft hat.“ https://www.pro-care-hannover.de
ALTENPFLEGE: Diese Leitmesse der Pflegebranche findet vom 8. bis 10. April 2025 in Nürnberg statt. Hier gibt es viele Trends, Innovationen und ein interessantes Rahmenprogramm. https://www.altenpflege-messe.de/
REHACARE: Die weltweit größte Messe für Rehabilitation und Pflege findet vom 17. bis 20. September 2025 in Düsseldorf statt. Hier gibt es eine umfassende Produktpalette von Hilfsmitteln. https://www.rehacare.de/
Ja, man sollte sich ergänzende Gedanken zu schon existierenden Lösungen wie dem Hausnotruf machen. Mein Vater (leider vor vier Jahren mit 96 verstorben) hatte einen Hausnotruf und einen Knopf am Handgelenk, der ihm mehrfach aus der Patsche geholfen hat. Ich denke, dass man z.B. mit Voice Assistant und Sensoren einige ergänzende Hilfen aufsetzen kann (voice control zum Ein/Abschalten des Radios/Fernsehers, von Lampen, Trinkerinnerung, Einsatz von vernetzten Rauchmeldern, Hitzesensoren am Herd, Überschwemmungssensoren, etc.).
Beim Präsenzmelder zur Gefahrenabwehr bin ich mir etwas unschlüssig, da die zu pflegende Person ja oft viele Stunden im Sessel sitzt und der Präsenzmelder das als Gefahrenlage einschätzen könnte, Beschleunigungsmesser (inzwischen auch schon in den Notfallknöpfen zur Sturzerkennung verbaut) sind auf jeden Fall eine wichtige Sicherheitsmaßnahme. Jedoch wäre eine audiovisuelle Erinnerung den Notfallknopf zu tragen, wenn man eine gewisse Zone im Haus verlässt sicher auch hilfreich (sollte sich mit einem zusätzlichen GPS- oder Bluetooth-Tag im Eigenbau realisieren lassen). Meine Schwiegermutter saß z.B. 6 Stunden am Ende ihrer Kellertreppe allein im Haus bis jemand kam, da sie gestürzt war und vergessen hatte, ihren Notfallknopf anzulegen.
Das entscheidende Problem beim Smart Home für Rentner dürfte nur sein, dass zum jeweilig passgerechten Aufsetzen des Smart Homes neben dem nötigen Kleingeld ein fachkundiges Familienmitglied ausreichend lange vor Ort sein muss und auch später immer wieder helfen kann, den Wildwuchs an verschiedensten Smart Home Lösungen zu bändigen. Weitere Herausforderung sind viele (noch nicht smarten) Bedienungen, die man gerne einbinden möchte (Beispiele: Drehknöpfe an (Wasch)maschinen, Fernbedienungen für Betten, Aufstehsesseln etc). Erst wenn man die elektronisch im wahrsten Sinne des Wortes „im Griff“ hat, kann man sie auch per Stimme kontrollieren. (Mein Vater ist an der Fernbedienung seines Aufstehbetts schier verzweifelt). Ich hoffe sehr auf die Verbesserung der (lokalen!) Spracherkennung per AI. (Ollama in HA ist leider noch nicht das Gelbe vom Ei …, insbes auf deutsch).
Ich bin selbst seit einem Vierteljahr Rentnerin und bastele mir mit viel Vergnügen ein Smart Home. Ich bin daher all den Experten der Community sehr dankbar für die vielen Tipps zum Umschiffen von Untiefen und kostspieligen Fehlkäufen.
Übrigens, die dreizehnjährige Enkelin mit dem Faible für Elektronik ist super-cool!
Gutes Statement zu einer wichtigen Thematik !
Und willkommen in der „Rentner-Gang“
Ja, meine 13jährigen Enkelin ist echt der Klopper
Home Assistant ist jetzt unser „Opa-Enkel Projekt“
moin, interessant was ihr da alle so schreibt, habt ihr schon mal daran gedacht dass einfach ein Bagger das Kabel vom Strom zerstört und ihr eventuell mehrere Tage braucht bis es repariert ist?? Sicher habt ihr alle Notstromgeräte zu Hause wo dann alles wieder weiter läuft!
Wir können ohne Strom nicht mal aufs Klo, wir haben Abwasserpumpen und da steht irgendwo ein Einmer bereit.
Wir sollten das Mensch sein nicht vergessen und wenn dann die Enkelin im Haus wohnt dann passt es für mich, denn da ist im Notfall auch jemand da.
Smartes zu Hause ist schön, aber wehe wenn es nicht mehr läuft, ein Mittelweg ist immer sicherer.
Mein Grundprinzip bei der Erstellung von Automationen ist (meistens):
Keine absoluten Abhängigkeiten bei wichtigen Sachen schaffen!
Exemplarisch sei hier mal die Beleuchtung eines Raumes genannt.
Wenn man die Beleuchtung automatisiert, macht es Sinn, ein Fallback zu haben, oder zumindest ein Leuchtmittel, dass konventionell geschaltet wird.
Wenn die Stromversorgung von außen ausfällt, ist man relativ hilflos.
Da hilft dann nur noch: Kerzen aufstellen.
Bei den Meisten funktioniert dann auch die Heizung nicht mehr.
Wenn „nur“ das Internet ausfällt, funktionieren die cloud-gestützten Dinge, wie zB. ALEXA nicht mehr. Ist ALEXA der einzige Weg, eine Beleuchtung zu schalten, bleibt es dunkel.
Genau den Fall hatten wir in den letzten Tagen öfter.
Das Internet ist ausgefallen und ALEXA hat sich dumm gestellt.
Dafür habe ich dann diese Lösung gefunden.
Hier ist noch einer aus der „Rentner-Gang“ .
Erstmal vielen Dank für diese Diskussionsthema. Ich habe erst gedacht „was soll das“, doch die Beiträge hier sind aber sehr interessant und wichtig.
In meiner Familie ist (leider) keiner da, der das Smart-Home-System (Home-Assistant) bei mir bzw. bei meiner Tochter weiter betreut wenn ich es nicht mehr kann bzw. nicht mehr da bin. Mein 12-jähriger Enkel hat (außer zocken) seine Interessen mehr im sprachlichen Bereich. Jetzt liegt meine Hoffnung auf meiner 6-jährigen Enkelin. Meine Tochter bzw. ihr Ehemann sind mit der Betreuung von Home-Assistant überfordert.
Dem Spruch „soziale Probleme kann man nicht mit Technik lösen“ möchte ich schon eine schon eine große Bedeutung geben. Denken wir auch daran, dass in der nächsten Zeit die „Baby-Boomer“ in Rente gehen und damit den Fachkräftemangel gerade in der Krankenpflege immens verstärken.
Technik kann hier die Probleme etwas mildern, aber gerade im Gesundheitswesen ist die Mensch-zu-Mensch Interaktion entscheidend.
Auf einzelne technische Aspekte von Smart-Home-Systemen möchte ich nicht eingehen. Wichtig ist aus meiner Sicht (wie hier schon mehrfach angesprochen) das die Systeme
• einfach zu handhaben sind (ist Home-Assistant leider nicht),
• professionell betreut werden,
• dass es Ausfallkonzepte gibt.
Da es hier teilweise schon Thema war, möchte ich zum Schluss abseits von der Technik auf etwas hinweisen, was aus meiner jahrzehntelangen Erfahrung im Gesundheitswesen essentiell ist:
Auch wenn es schwer fällt, redet rechtzeitig mit euren Angehörigen und legt es am besten schriftlich in einer Patientenverfügung, Betreuungsverfügung und einer Vorsorgevollmacht fest, wie im Falle einer Pflegebedürftigkeit bzw. einer plötzlichen schweren Erkrankung vorgegangen werden soll.
Ich habe es immer wieder erlebt, wie sehr alte, demente und pflegebedürftige Patienten oder Patienten die sichtbar am Ende ihres Lebens stehen auf einer Intensivstation landen statt in der Palliativpflege ein humanes Ende erleben.
Ich denke, dass man da keine allgemein gültige Aussage dazu machen kann, es kommt wirklich auf den Einzelfall an und es gibt ja schon viele Produkte für Notfälle, aber auch hier scheitert es dann oft an der Bedienbarkeit.
Was mir eigentlich mehr zum Nachdenken gibt ist: (ja ich nutze auch ein Smarthome-System), wir diskutieren über Energie, Umweltschutz etc. und man kann auch Energie sparen durch ein gut konzeptioniertes SHS, aber der Energiebedarf steigt durch die Nutzung der ganze IoT - Produkte immer weiter an und das läuft eigentlich völlig entgegen der angestrebten Ziele, von wegen Energie sparen und so. Und wenn man dann noch Kryptowährungen mit dazu nimmt, welche einen wirklich gewaltigen Energieaufwand benötigen kann man sich dann doch die Frage stellen woher die Energie denn für all das kommen soll. , bei mir ist das ganz einfach, da kommt der Strom aus der Steckdose
du sprichst mir aus der Seele !
Auch ich war 40 Jahre im Gesundheitswesen tätig.
Habe aber meine „Erfahrung“ diesbezüglich hier außen vor gehalten. Ich kann dir aber voll und ganz zustimmen.
Alarmsysteme brauchen aus meiner Sicht ohnehin eine USV.
100% Sicherheit gibt es nicht. Ohne Strom hast du auch kein herkömmliches Licht und von daher ist das immer so ein Argument das nicht zieht.
Wenn auch nur eine Maßnahme ein Menschenleben verlängert hat, dann glaube ich hat es sich gerechnet! Einen Menschen kann und soll das SmartHome auch nicht ersetzen. Man sollte auch nicht vergessen das derartige Systeme den Menschen in der Selbständigkeit unterstützen können und dadurch etwas Lebensqualität steigern die sie sonst nicht hätten.
Energieverbrauch:
KNX ist sehr genügsam
Bei Shelly kann man gleich mal 1W pro Device rechnen.
Ohne aktiven Energiemanagement hat SmartHome natürlich immer einen Mehrverbrauch zur Folge.
Ich kann mich da dem Schorsch nur anschließen! Bin seit fast 8 Jahren in Rente und beschäftigte mich seit gut 4 Jahren mit SH. Die Begeisterung wächst immer noch und in meinem Umfeld gibt es einige, denen geht es ebenso.
1988 angefangen mit einem Schneider CPC und knapp 3 Jahrer später dann das erste eigene Programm unter Dbase3 (natürlich nicht mehr auf dem Schneider). Das Kundenverwaltungsprogramm wurde sogar von meinem Arbeitgeber, mit damals immerhin 120 Mitarbeitern, übernommen. Allerdings war ich seinerzeit mit dem Zeitaufwand für die Betreuung auch ziemlich überfordert.
Dann kamen Jahre mit Windows und Access - das Verwaltungsprogramm hatte ich inzwischen auf Access 2.0 umgeschrieben. Zu dem Zeitpunkt allerdings nur noch für meine private Nutzung. Seit Win7 dann der Umstieg auf Linux, weil der Wunsch nach Veränderungen / Automatisierungen hier durch Opensource verwirklicht werden kann.
Der erste Rasbi wurde relativ schnell durch einen Synology Server ersetzt. Meine guten Erfahrungen in einem Linux Forum trugen zur Anmeldung in einem Synoloy Forum bei. Hier sammelte ich Erfahrungungen einer anderen Art, denn es war ein Nachteil, hier mein Alter zu nennen.
Wie schon geschrieben, vor gut 4 Jahren mein Einstieg in SH mit Openhab 3. Durch Zufall dann vor gut 2 Monaten auf HA gestoßen und mit sofortiger Begeisterung ungestiegen.
Ich hatte einen kaufmännischen Beruf der sehr Technik-lastig war. Schon mit etwa 60 Jahren viel mir das Lernen sehr schwer deshalb bevorzuge ich heute auch die Videos vom Smart Home Bastler Die anderen habe ich auch alle abonniert, jedoch stört mich in dem einen oder anderen Fall das häufige „Zurückspulen“.
Vom ersten Tag an habe ich versucht, hier Hobby mit Beruf zu verbinden. Das hat mir über die Jahre sicher einen Vorteil verschafft. Aber wie ich persönlich feststelle, bin ich nur einer von vielen Rentnern, der sich mit SH beschäftigt. Vielleicht auch, weil es so ein tolles Hobby ist und im Zweifelsfall gibt es hier immer wieder nette und hilfsbereite User.
Ich denke Smart Home kann als Unterstützung für alleinstehende ältere und vor allem pflegebedürftige Menschen und auch für deren Angehörige sehr hilfreich sein, auch wenn es vieles nicht ersetzen kann.
Meine Mutter ist 81, verwitwet, d.h. alleinstehend und hat Pflegestufe 3. Meine Schwester und ich meistern seit 3 Jahren den Spagat, ihr ein Leben weiterhin in ihren bekannten 4 Wänden zu ermöglichen, da sie auf keinen Fall ins Heim möchte und in ihrem Dorf noch einige Kontakte hat, die sonst verloren gehen würden. Meine Schwester fährt 1x pro Woche zu ihr, um Einkäufe, Haarewaschen etc. zu erledigen und nach ihr zu schauen. Sie wohnt 70 km entfernt, ich 400 km.
In einer schlimmen psychischen Krankheitsphase - akustische Halluzinationen und Angstzustände, so dass sie nachts sogar auf die Straße gerannt ist - habe ich damals 3 Monate bei ihr vor Ort verbracht. Aus Verzweiflung habe ich in dieser Zeit in jedem Raum und an den Eingangstüren einen Bewegungsmelder installiert und sende Alarme an unsere Handies, wenn das Haus nachts verlassen wird oder wenn sie nachts länger in einem Raum<>Schlafzimmer verweilt.
Den von der Pflegekasse angebotenen Notfallknopf lehnt sie ab und auch eine Notfalluhr haben wir schon ausprobiert, aber sie trägt sie einfach nicht. Stattdessen habe ich an Treppen und in jedem Raum Aqara Buttons angebracht, gekoppelt mit einem Alexa Skill Hausnotruf, bei dem man Handynummern hinterlegen kann, die im Notfall angerufen werden. Mit mehreren Tests konnten wir sie überzeugen, dass es wirklich nicht in einer Notfallzentrale klingelt, sondern „nur“ bei meiner Schwester oder mir. Den Knopf hat sie inzwischen schon öfter mal benutzt und das ist für uns eine gute Lösung.
Was bei ihr noch sehr gut ankommt, ist eine AWTRIX Pixel Uhr. Sie sitzt die meiste Zeit im Wohnzimmersessel und ich habe die Uhr über dem Fernseher plaziert und zeige Informationen an wie:
Der Mittagessenservice kommt gleich, bitte Haustür aufschließen
Es hat an der Haustür geklingelt: Da sie schwerhörig ist, habe ich einen Türkontakt an der Klingel angebracht. Der Pflegedienst kommt so jeden Tag rein
Das Schlafzimmerfenster steht seit x Minuten offen (sie vergisst es immer nach dem Lüften zu schließen)
Telefonanrufer Benachrichtigung
Außen- / Innentemperatur etc.
Die Pixeluhr liebt sie und zeigt sie stolz jedem Besucher.
Außerdem steuere ich das Licht im Flur über Bewegungsmelder und nachts geht das Licht auf dem Weg zur Toilette per Bewegungsmelder an, damit sie nicht stürzt. Vorher war sie immer mit Taschenlampe unterwegs.
Über ein Telegram Menue habe ich für meine Schwester und mich eine einfache Möglichkeit eingerichtet, Benachrichtigungen für bestimmte Räume, Ereignisse ein- oder auszuschalten und sich bei Bedarf ein Bewegungsprofil der letzten Nacht abzuholen. Daran erkennen wir ganz gut, ob sie gut geschlafen hat oder wieder nachts unruhig umherwandert. Mit einem Anruf am nächsten Morgen können wir die Ursache meistens klären und sie beruhigen.
Das sind einige der Hilfsmittel, die ich für sinnvoll erachte. Es ist aber stark abhängig, von den individuellen Problemen jedes einzelnen älteren Menschen, welche Unterstützung sinnvoll sein kann oder nicht. Bei jedem Besuch, passen wir das nach Bedarf und nach ihrem Gesundheitszustand an. Es gab Zeiten, an denen sie nicht wusste, welche Tageszeit gerade ist. Da habe ich ihr die Tageszeiten an der Uhr und an einem Tablet eingeblendet. Das braucht sie aktuell nicht mehr.
Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich so mein Lieblingshobby iobroker und HA nützlich einbringen kann. Eine Standard Smarthome Lösung kann eine derartige individuelle Abstimmung m.W. nicht bieten. Bin gespannt, ob sich in diese Richtigung zukünftig Anbieter entwickeln. Daher wäre ein Messebesuch wie in einem Kommentar erwähnt, schon interessant.
Kritisch sehe ich aber bei HA und iobroker auch die ständigen Updates. Ein Renter selbst kann das kaum bewältigen und ich stoße auch an eine Grenze, denn mit jedem Update riskiert man, das bestimmte Funktionen nicht mehr gehen oder unerwünschte Effekte auslösen. Aus der Ferne mache ich das besser nicht, sondern nur, wenn ich vor Ort bin.