Da ich gerade, vor ein paar Wochen, meine Hypervisor-HW dimensioniert und neu aufgebaut habe, bin ich ganz gut im Thema d’rin.
Ich finde die ursprüngliche Fragestellung hinreichend spezifisch. Daher sollte man das zunächst weniger durch die HA-, als vielmehr durch die Proxmox-Brille betrachten. HA ist letztlich nur eine weitere Appliance, die dann auf dem Hypervisor läuft.
Ich würde niemals ein HA bare metal laufen lassen. Bei allem geschtätzen Engagement, was die HA Entwickler mit HAOS an den Tag legen…nach meinen aktuellen Erfahrungen sind die CLI Kommandos Grütze. So ein „kastriertes“ Eigengebräu hätte es nicht gebraucht.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass man mittels Proxmox immer noch „unter die Appliance greifen“ kann, in dem man die VM sichert, restored und wieder einen sauberen und stabilen Stand hat. Haben wir hier ja bereits in einem anderen Emergency Thread live und in Farbe zelebriert.
Wenn man also sowieso Proxmox benötigt, geht es darum sich klar zu machen, welches Potenzial in der Lösung als solches steckt und was man damit alles „an’s fliegen bringen könnte bzw. möchte“. Je mehr Bedarf hier besteht, umso mehr relativiert sich der Basisstromverbrauch (bzw. die Kosten hierfür) für die HW und der Gesamtnutzen rückt in den Vordergrund.
Ich denke, jeder von uns hockt auf Unmengen von MP3 und Videodateien, Fotos, eBooks etc. Da braucht es dann natürlich auch eine Filesharing-Lösung (ich habe hier sehr bewusst nicht „NAS“ geschrieben). Wer jedoch „Filesharing“ sagt, sagt auch automatisch „HDDs und SATA-Anschlüsse“ und somit auch „Hot Swap“, „Stromverbrauch“ und „Platzbedarf im Gehäuse“.
Meine Erfahrung:
- Alles was „NAS“ heißt, bietet genügend Platz im Gehäuse für HDDs, aber die verbauten CPUs limitieren das Potzenial einer Proxmox-Lösung.
- Alles was „Mini-PC“ heißt, bietet ggf. ausreichend CPU-Power, verfügt jedoch i.d.R. über zu wenige SATA-Anschlüsse für ein RAID-System und HDD-Platz im Gehäuse sucht man da natürlich auch vergebens.
Daher fiel meine klare Wahl auf eine Eigenbaulösung. Supermicro ITX-Tower mit 4x HDD-Hotswap Bay und ein Mainboard mit AMD mobile Ryzen (8 Kerne, 16 Threads) 9x SATA, 64GB RAM. Das Ding habe ich im BIOS auf 20W im Idle limitiert. Damit kann ich die CPU steuern, wie ich will. Im Moment dreht das Ding im Idle mit (glaube) 5 VMs (eine davon OMV) mit 21W.
Brauche ich weitere Appliances (VMs, LXC…) werde ich „irgendwann“ auch wieder im BIOS die erlaubte Leistungsaufnahme erhöhen müssen. Dann habe ich jedoch auch wieder einen höheren Nutzen…und der Verbrauch relativiert sich wieder.
Sidenote: Da mein altes, abgeschaltetes OMV-System (bare metal) in einem zweiten, jedoch identischen, Gehäuse steckt, kann / könnte ich das sogar noch „recyclen“ in dem ich dessen 4 HDD-Bays, per externem SATA-Kabel, auch noch am 2 SATA-Controller des Mainboards anschließe.
Im Hinterkopf hatte ich bei meinem Design allerdings auch: Die aktuelle Regierung ist passe’ und eine CDU-geführte Regierung wird die Strompreise wieder senken müssen. Denn, wollen wir ehrlich sein, uns interessiert doch weniger wie viel Watt sich das System gönnt, sondern viel mehr was das kostet. 
Sorry, für die Länge des Posts…aber es war ja nach „Meinung“ gefragt. 